“A monk asks: Is there anything more miraculous than the wonders of nature?The master answers: Yes, your awareness of the wonders of nature.”
Angelus Silesius
Wie durch ein magisches Portal trat ich gestern mit einer guten Freundin in eine wahre Wunderwelt ein. Der Englische Garten lag unter einer dicken Schneeschicht und die Sonne schenkte der weißen Pracht einen glitzernden Zauber.
Auch in dem abgelegenen Teil des Parks waren an diesem leuchtenden Sonntagnachmittag viele Spaziergänger unterwegs, doch die Stimmung war so anders als sonst…
Fast alle Menschen hatten glückliche Gesichter und staunten über die Schönheit der Natur. Trampelpfade führten mitten durch den hohen Schnee hindurch. Sie waren teilweise nur von einer Seite zu begehen und so fühlte es sich wie ein lustiges Spiel an, sich immer wieder – mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen – den Weg gegenseitig freizugeben.
Die Natur hatte alles verzaubert: die Bäume, die Wiesen und auch die Herzen der Menschen. Hatte ich in den letzten Wochen bei Spaziergängen und in Cafés ungewohnt ernste Gespräche vernommen, so war gestern für einen wunderbaren Moment alles wie weggeblasen…
Ich bin dankbar, dass der Schnee mich daran erinnert hat, wie wohltuend es ist, all die Wunder, die trotz aller Schwere immer vorhanden sind, wahrzunehmen und sie mit dem ganzen Körper zu fühlen – so wie ich es als Kind erlebt habe: in der Natur, vor dem Weihnachtsbaum oder bei jeder in allen Regenbogenfarben schillernden Seifenblase…