Immer wieder richtet sich mein Blick in die Höhe, in die Wolken, in den Himmel… Gerade bei den letzten beiden Oktoberfesten, die ich besucht habe, sind viele Himmelsbilder entstanden. Sie wirken, als wären die ganzen Fahrgeschäfte und Buden in einer eher unwirtlichen, menschenleeren Gegend aufgenommen, vielleicht irgendwo in einer der Wüstengegenden Amerikas.
Warum entscheide ich mich für diese Perspektive und richte meinen Blick z.B. nicht auf die Menschenmassen, die sicherlich auch für einige skurrile Aufnahmen geeignet wären? Was lenkt meinen Blick, wie entscheide ich, was ich photographiere und was nicht?
Beim Betrachten meiner Bilder, habe ich an zwei meiner früheren Lieblingsfilme denken müssen: „Arizona Dream“ und „Gas Food Lodging“. Beide Filme habe ich schon lange nicht mehr gesehen, aber sie haben mich vor allem durch ihre besondere Atmosphäre stark geprägt. Sie sind in einsamen Wüstenkäffern der USA angesiedelt und auch ihre Protagonisten sind einsame, suchende Menschen. Dennoch sind diese Filme nicht hoffnungslos sondern vor allem sehnsuchtsvoll. Ihre meist jungen Hauptdarsteller sind auf der Suche nach Seelenverwandtschaft und einem größeren Lebenssinn inmitten der Perspektivlosigkeit ihrer Umwelt.
Diese Gefühle und Bilder aus den Filmen sind tief in mir abgespeichert. Sie prägen Jahre, ja sogar Jahrzehnte später, weiter meinen Blick. Und so schaue ich immer wieder nicht in die Menschenmengen hinein, sondern lieber über sie hinweg und richte meinen Blick in den Himmel. Sehnsuchtsvoll und mit den Bildern und Gefühlen meiner Lieblingsfilme in meinem Herzen.